Fremd.Körper
Inhalt
Der Mensch ist in der Lage, innerhalb von wenigen Millisekunden zu entscheiden, ob ihm etwas als „fremd“ oder aber als „vertraut“ erscheint. Dies ist keineswegs eine Entscheidung, die wir bewusst treffen, sondern eine Empfindung, die sich auf einer ganz subtilen Ebene einstellt. Beeinflusst von dem, was wir erwarten, was wir gewohnt sind, was sich nahtlos in unser Weltbild fügt. Ein Fremdkörper aber passt eben nicht in unsere Welt, nicht in das System, nicht in unseren Alltag, erscheint uns wie ein Defekt, den es zu reparieren oder gar zu vernichten gilt – bis zuletzt sogar etwas vermeintlich Vertrautes, wie der eigene Körper, zu einem fremden Körper werden kann.
Ab 12 Jahren.
Ensemble
Mit
Aline Annessy
Lena Berghaus
Noah Blum
Finn Cam
Keagan Ceasar
Aljoscha Lahner
Deborah Mbuyi
Lisa Sadlowski
Jessica Sprenger
Regie
Olek Witt
Regie- und Produktionsassistenz
Melanie Irmey
Finn Cam
Choreographische Mitarbeit
Miranda Markgraf
Emily Welther
Stefanie Elbers
Photini Meletiadis
Bühne
Jan-M. Schmitz
Kostüme
Isabell Ziegler
Video
Christoph Stec
Stimmbildung
Corinna Elling-Audersch
Premiere
20. Oktober 2015, Theater Solingen, Studiobühne
Hintergrund
Zum Stück
Das Theaterstück „Fremd.Körper“ wurde von den Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und dem künstlerischen Team im Rahmen des Projektes „Fremd bin ich eingezogen…“ erarbeitet und geschrieben.
Neben eigenen Texten der DarstellerInnen wurden auch Textfragmente aus „Girlsnightout“ von Gesine Dankwarth, „Die Papageienjacke“ von Ad de Bont und Fragmente der Gedichte „what a beauty“ von Kurt Schwitters, „Enfance“ von Arthur Rimbaud und „Winterreise“ von Wilhelm Müller verwendet. Auch Begegnungen und Gespräche mit Flüchtlingen floßen in die Inszenierung ein.
Aus dem Stück
„Mit Perücke, Kaugummi im Mund, und unfokussiertem Blick schwimme ich zwischen den Gardinen, schwimme Korridore entlang, schwimme so träge wie ein Haifisch in einem alten, klassischen Haus. Ich komme an einer Obstschale vorbei. Die gehört auch in jedes alte, klassische Haus. Auf einer Tür ist ein Schild, dessen Aufschrift ich nicht lesen kann. Ich bin müde. Als Haifisch kenne ich keine feste Tageszeit. Fressen Haifische Frösche? Immer wenn ich zu viele Gedanken im Kopf habe klettere ich in einen Zuckerberg. Es ist ein notwendiges Ritual sich zu verschachteln. Dann sehe ich dich nicht. Ich liege im Zucker und greife lustlos ins Leere. Nebel wabert durch den Raum.”
Ensemble